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7 historische Ereignisse, welche die Schweiz geprägt haben

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Die Geschichte einer Nation hängt natürlich nicht bloss von einzelnen Ereignissen ab. Vielmehr ist sie auch die Summe der Leistungen und Errungenschaften ihrer Menschen, welche das Land in stetiger Aktivität vorwärts bringen. Das soll die einschneidenden Folgen bedeutender Einzelereignisse allerdings keineswegs schmälern, wurden doch auch sie massgeblich durch bemerkenswerte Leistungen weniger Persönlichkeiten geprägt.

Hier eine unserer Meinung nach zutreffende Auswahl wichtiger historischer Ereignisse, welche die Geschichte der Schweiz entscheidend geprägt haben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


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1 Rütlischwur von 1291

Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen zu Beginn des Monats August auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee mit einem Eid den Bund gegen die tyrannischen Vögte der Habsburger. Dieses brüderliche Zusammenstehen legte den Grundstein für die Entstehung und das Wachstum der Alten Eidgenossenschaft.

Der Erzählung nach schworen sich Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal aus Unterwalden:

«Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.»

Ob sich alles genau so zugetragen hat, wissen wir heute – über 700 Jahre danach – nicht mit Sicherheit. Das Wichtigste ist: Diese Entstehungsgeschichte ist klar positiv behaftet und spiegelt das historisch verbürgte Freiheitsstreben der Ur-Kantone in einer schönen, dauerhaften Geschichte wieder.


2 Schlacht am Morgarten von 1315

Bereits 24 Jahre nach dem Rütlischwur standen die Eidgenossen habsburgischen Streitkräften im November 1315 in einer schicksalhaften Schlacht am Morgarten gegenüber. Die Eidgenossen fügten den zahlenmässig weit überlegenen Habsburgern eine empfindliche Niederlage zu. Die «erste eidgenössische Befreiungsschlacht» trug entscheidend dazu bei, dass sich der Bund der Eidgenossen im von Grossmächten beherrschten Mitteleuropa behaupten konnte. Morgarten bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe folgender Aufstände und bestärkte das Einigkeits- und Freiheitsstreben der Eidgenossen unter den führenden Landen Uri, Schwyz und Unterwalden.

Die Junge SVP Schweiz gab anlässlich des 700-jährigen Jubiläums 2015 eine Broschüre heraus, welche die Hintergründe, den Ablauf und die Folgen der Schlacht kompakt und verständlich zusammenfasst. Die 28 Seiten umfassende Broschüre «Die Schlacht am Morgarten – die erste eidgenössische Befreiungsschlacht» kann zu einem Preis von 5.- Franken pro Exemplar bei uns bestellt werden (info@storyportal.ch).


3 Schlacht bei Sempach von 1386

Die Schlacht bei Sempach im Kanton Luzern fand am 9. Juli 1386 statt. Die siegreiche Schlacht, in der Arnold von Winkelried «den Seinen eine Gasse» bahnte und den Eidgenossen zur entscheidenden Wende verhalf, gilt in der Geschichte der Schweiz als Höhepunkt des Konfliktes zwischen den Habsburgern und den Eidgenossen. Die Schlacht bei Sempach wird heute von Historikern als Meilenstein der sogenannten Befreiungskriege gegen die habsburgische Feudalherrschaft verstanden. Der Sieg der Eidgenossen zerschlug die Macht der Habsburger über weite Teile der heutigen Schweiz und festigte den Bund der Eidgenossen.

Auch zur Schlacht bei Sempach hat die Junge SVP eine umfassende Broschüre herausgegeben, die bei uns zu einem Preis von 5.- Franken pro Exemplar bestellt werden kann (info@storyportal.ch).


4 Schlacht bei Marignano von 1515

Zur Schlacht im norditalienischen Marignano standen sich am 13. und 14. September 1515 die Truppen des französischen Königs Franz I. und die das Herzogtum Mailand verteidigenden Eidgenossen gegenüber. Die Schlacht endete für die Eidgenossen, im Innern zerstritten und uneinig über das richtige Vorgehen, in einem Fiasko: Die Schlacht wurde verloren, zahlreiche Gebiete mussten abgetreten werden.

Die Jahrzehnte zuvor den Begehrlichkeiten nach Expansion und dem kriegerischen Vordringen in fremde Gebiete erlegen, bildete die Niederlage bei Marignano einen Wendepunkt für das eidgenössische Selbstverständnis. Von nun an richteten die Eidgenossen ihre Aussenpolitik neu aus und beendeten ihr Expansionsstreben. Marignano wird mitunter als Ursprung der schweizerischen Neutralitätspolitik interpretiert.


5 Wiener Kongress von 1815

Der Wiener Kongress, der vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 stattfand, zog nach der militärischen Niederlage des französischen Herrschers Napoleon Bonapartes in den Koalitionskriegen die Grenzen Europas neu. Unter der Leitung des Österreichers Fürst von Metternich berieten Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten und Gebietskörperschaften, wie der Kontinent machtpolitisch neu geordnet wird. Neben vielen anderen Beschlüssen setzte der Kongress unter anderem die Ächtung der Sklaverei durch.

Die europäischen Grossmächte anerkannten im Rahmen des Wiener Kongresses die inneren und äusseren Grenzen der Schweiz und ihrer Kantone und sprachen ihnen ein dauerhaftes Existenzrecht zu. Laut Geschichtsbüchern und Enzyklopädien hatte die Anerkennung der immerwährenden bewaffneten Neutralität sowie ihrer Unabhängigkeit einen bis heute entscheidenden Einfluss auf die weitere Geschichte der Schweiz. Die internationale Anerkennung bzw. Verpflichtung der Schweiz auf die Neutralität bildet bis heute die massgebende Grundlage für die schweizerische Aussenpolitik.

6 Gründung des Bundesstaats 1848

Nach dem Sonderbundskrieg 1847, den die katholisch-konservativen Kantone verloren haben, gab sich die schweizerische Eidgenossenschaft 1848 als erster Staat Europas eine eigene, demokratisch-föderalistische Bundesverfassung. Der moderne Bundesstaat, der umfassende Bürgerrechte und -Pflichten umschrieb, war geboren. Die Schweiz gab sich eine einheitliche Währung, schuf Binnenzölle ab und legte den Grundstein für einzigartige Volksrechte wie die Volksinitiative und das Referendumsrecht, die in den kommenden Jahrzehnten eingeführt worden sind.

Von weitsichtigen liberalen Persönlichkeiten und der heutigen Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) geprägt, gelang es mit der Zeit, auch die katholisch-konservativen Kantone zu integrieren, was als grosse historische Leistung nicht genug gewürdigt werden kann. Der Bundesstaat von 1848 kann rückblickend nur als Meisterleistung angesehen werden, dessen Errungenschaften immer wieder hart verteidigt werden mussten. Europas Monarchien sahen das Aufstreben der bürgerlich-liberalen Demokratie in der Schweiz überhaupt nicht gern, inspirierte und motivierte sie doch die Unabhängigkeitsbewegungen, welche die Schaffung republikanischer Nationalstaaten anstrebten, auf dem ganzen Kontinent.


7 Geistige Landesverteidigung & Anbauschlacht seit den 1930er Jahren

In Zeiten des aufkommenden Faschismus und Kommunismus und sich anbahnender Kriegswirren, setzte sich in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts das Bewusstsein durch, dass die Schweiz ihr Bestehen als selbstbestimmter Kleinstaat nur durch massive Eigenanstrengungen verteidigen kann. Die politischen Kräfte standen zusammen und einigten sich auf Investitionen in eine schlagkräftige Armee – im Wissen, dass sie überlegene Feinde zwar nicht besiegen, dafür sehr wohl aber entscheidend abschrecken kann. Verbunden mit der vom Bundesrat forcierten «Anbauschlacht», welche die Erlangung einer maximalen Selbstversorgung zum Ziel hatte, standen (fast) alle zusammen, um Land und Leute zu verteidigen.

Die um 1932 herum aufkommende Bewegung der Geistigen Landesverteidigung verfolgte in diesem bedrohlichen internationalen Kontext das Ziel, als «schweizerisch» wahrgenommene Werte und Bräuche parteiübergreifend zu stärken, um damit totalitäre Ideologien abzuwehren. Nationale und kantonale Behörden, kulturelle Institutionen, aber auch die Medien und viele Künstler trugen diesen Ansatz aktiv mit. Von linken und zeitgeistorientierten Genossen heute eher belächelt, kann der Erfolg der Geistigen Landesverteidigung aus heutiger Sicht schlecht geleugnet werden. Die Schweiz hat den 2. Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden und konnte ihre Demokratie gegenüber linken und rechten Extremisten verteidigen.

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